Dieser Blog ist über mich, Birgit KOBER, ein Mitglied der Deutschen Nationalmannschaft (Behindertensport) und ich bereite mich auf die Paralympics in Rio 2016 vor.
In diesem Blog lasse ich Sie an meinen Höhen und Tiefen im letzten Jahr vor diesem Großereignis teilhaben, an meinem persönlichen COUNTDOWN für RIO 2016.

Donnerstag, 31. Dezember 2015

Jahreswechsel 2015/16 - Videopost - Fortschritte Physiotherapie - 251 Tage bis Rio 2016


Heute ist Silvester, gleich kommt Sabine, meine beste Freundin und wir werden zusammen feiern! 

Hier ist meine Videobotschaft zum neuen Jahr.


Und gestern in der Physiotherapie haben wir für Willi (Gernemann), meinen Nationaltrainer, der gefragt hat, wie es denn so läuft, mit der Schulter, ein kleines Video gemacht. Ist immer anschaulicher als nur Schreiben. Ich bin schon recht zufrieden!




Sonntag, 27. Dezember 2015

Zwischen den Jahren - 254 Tage bis Rio 2016

Die Aktualität in diesem Blog lässt ein wenig zu wünschen übrig, tut mir leid. Das wird sich ändern - hoffe ich ;-) Es ist einiges passiert seit dem letzten Eintrag und das möchte ich kurz erzählen. 

Nachdem ich mich ja sehr gefreut hatte, dass im MRT nichts sichtbar war, wurde aber meine Schulter trotzdem nicht besser. So suchte ich den Rat eines sehr erfahrenen Schulterspezialisten auf und der sagte, dass halt zuweilen leider nicht jeder Defekt im MRT sichtbar wäre und er vorschlagen würde, doch mit einer Arthroskopie rein zu schauen. Zuvor versuchten wir es aber noch mit 5 Tagen Krankengymnastik. So saß ich also in der Adventszeit eine Weile im Krankenhaus und versuchte, dass mir die Zeit nicht zu lang wird! 

Für jeden von uns ist Krankenhaus nicht schön, aber mir reicht es in diesem Jahr bis über beide Ohren!! Und im Jahr vor den Paralympics macht so eine Verletzung einem natürlich auch Sorgen, ABER die darf man in sich drin nicht zu groß werden lassen. Es ist gut, dass ich einige Menschen habe, die in dieser Zeit an mich glauben, die zu mir stehen und das gibt auch die Kraft, die ich brauche, um den Sprung nach Rio zu packen. 

Die OP hat ergeben, dass ich einen kompletten Abriss der Bizepssehne hatte und zudem noch ein paar andere Schäden, die beseitigt wurden. 
Ich sag mal so, es hätte immer noch schlimmer kommen können, aber ne Prellung hätte es durchaus auch getan! 

Doch es wird nur noch ein Nach-Vorne geben. Zuweilen mit einer Mini Träne im Auge, weil an manchen Tagen halt alles a bissal viel ist, aber alles andere ist kontraproduktiv!

Inzwischen war ich sogar schon wieder im Einsatz, konnte (m)einen jährlichen Vortrag über Inklusion an der Fakultät für Grundschullehramt an der LMU halten. 

Es war direkt in der Woche, in der ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde, und ich war froh, dass das alles noch geklappt hat. 

Ich wünsche allen Studenten, dass sie sich ihre Offenheit bewahren, dass sie ihren eigenen Weg zur Inklusion in dieser Gesellschaft finden, denn nur so können wir mit kleinen Bausteinen das große Ganze irgendwann hochziehen! 

Über dem Vortrag steht immer:
"Inklusion ist: wenn keiner mehr darüber redet!"

Und dann kam schon in großen Schritten Weihnachten. Ich musste davor zur Krankengymnastik, war froh, dass ich vor der OP schon alle Geschenke gekauft und eingepackt hatte, denn so hätte ich das nie mehr geschafft. 

Den Heiligen Abend hab ich mit meinem Vater und seiner Lebensgefährtin gefeiert. Für mich ist dieses Fest schon sehr eng mit seiner christlichen Botschaft verbunden und es macht mir auch nichts aus, wenn viele mich dafür belächeln. Ich finde das gut, in meinem Leben einen Glauben zu haben, der mich trägt und der mir auch meinen Weg zeigt. 
Am zweiten Weihnachtsfeiertag hab ich mich dann a bissal "erholt".



Dienstag, 1. Dezember 2015

kein Olympia/keine Paralympics in Hamburg 2014 - 281 Tage bis Rio 2016

Am Sonntag fiel die Entscheidung, ob es 2024 olympische/paralympische Sommerspiele in Deutschland geben würde. 
Ich glaube, jeder Sportler hat auf ein "JA" gehofft, denn wer London 2012 erlebt hat, egal ob als Athlet, Zuschauer, Trainer, Betreuer, als Helfer oder als Einwohner dieser Stadt, der würde Hamburg sofort sagen: "Mensch Leute, macht das - etwas Größeres, Besseres, Bedeutenderes kann Euch in Eurem Leben nicht passieren. Vielleicht schon, aber es ist sicherlich eine Sache, die ihr nicht vergessen werdet!"

Hamburg hat sich im Vorfeld sehr reingehängt, hat wirklich alles versucht, um dieses Begeisterung auch wirklich in alle Ecken dieser Stadt und auch darüber hinaus zu tragen. Coole Aktion übrigens mit den Ringen!!


Nun kam ne Menge, es kam der Fifa-Skandal, es kamen viele Flüchtlinge und das Attentat in Paris und ich glaube, das hatte in der Summe nochmal einen Einfluss darauf, warum letztlich mehr Leute mit "Nein" gestimmt haben als vielleicht im Vorfeld angenommen. Die Deutschen sind halt naturgemäß kein so arg risikofreudiges Volk, was ansich ja auch in Ordnung ist. 


Aber dann müsste ja jedes Land, das sich für die Olympischen Spiele/Paralympics entschieden hat, pleite gegangen sein. Ich war seit 2012 noch zwei Mal in London und die Menschen sind immer noch voll Euphorie über "ihre" Spiele. Sie würden dieses Erlebnis niemals missen wollen, sie waren unheimlich dankbar für diese tolle Zeit, die ihnen beide Ereignisse beschert haben. Und das sagen nicht nur einzelne. Die Sportstätten werden weiter genutzt, das Olympische Dorf wird bewohnt, das Wohnviertel ist absolut aufgewertet worden und der Olympiapark ist super geworden und in dem neuen Einkaufszentrum wurden viele Arbeitsplätze geschaffen. Manchmal denke ich mir, dass es zwar schon o.k. ist, "nur" die Einwohner der jeweiligen Austragungsstätte abstimmen zu lassen, aber so richtig demokratisch ist das auch nicht wirklich, denn bezahlen tut es nicht Hamburg alleine und die Sportler kommen aus ganz Deutschland, die Helfer sicher mal auch. Also warum nicht den Meinungstrend auf Deutschland erweitern?! 

Nun ja, es ist nicht mehr zu ändern!! Mir hat man gestern erklärt, dass es auch noch viele andere Hintergründe hätte, die mit den Funktionären zu tun haben, aber das ist nicht meine Liga und da will ich mich auch nicht reinhängen. Verstehen tue ich das wohl, aber um diese Problematiken sollen sich andere kümmern!

Liebe No-Olymianern - DAS habt Ihr auf jeden Fall verpasst und auch wenn Ihr denkt: ach lass die ruhig reden, so sage ich Euch dennoch: wenn man nicht ab und an mit Mut etwas angeht, dann wird man niemals etwas Großartiges verwirklichen. 



Doch eines noch zum Schluss, das steht heute auf Eurosport: 


NEIN, das stimmt nicht. Es mag traurig sein, aber über eine Enttäuschung gleich den ganzen deutschen Sport für tot zu erklären, was ist das für eine Verhaltensweise? Vielleicht ist es dann mal Zeit, in uns zu gehen, auch nach dem "Warum?" für dieses "Zögern" zu fragen. Jede Sache hat immer zwei Seiten. Und ich lasse mir doch nicht von so ein paar Leuten, die keine Lust auf Olympia im eigenen Land haben, die Freude an meinem Sport nehmen. 

HEY, Rio 2016 steht vor der Tür, lasst uns genau denen mit noch mehr Enthusiasmus zeigen, was wir drauf haben, wie sehr wir für unseren Sport brennen und warum er es doppelt und dreifach wert ist. Ich brenne auch, egal ob die anderen Olympia/die Paralympics unterstützen oder nicht!!